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22Enzyme

SEKUNDARSTUFEN
22Enzyme
                                                                                    
Enzyme:  Nachweise, Merkmale, Reaktionen
                                                                                   

Unterlagen und Experimente: Enzym-Katalysator, Hitzeempfindlichkeit Wirksamkeit, Hemmung Enzyme, Identifizierung von Enzymen (MichaelisMenten Ansatz),  Reaktionsspezifität, Substratspezifität  Nachweis von Urease  Messmethode Leitfähigkeit Substatspezifität  Verdauungsenzyme Darm Stärke,Fette, Eiweiße
vergl auch Ernährung
Enzyme
Grundlagen:
Die meisten Stoffe, die wie Enzyme wirken, sind Proteine. Damit sind Enzyme besonders hitzeempfindlich: sie stellen ihre Funktion oft schon über 40 Grad ein. Sie sind dann oft derart geschädigt, dass sie bei Abkühlung ihre Funktion nicht mehr aufnehmen können. Man spricht dann von „irreversibler Denaturierung“. Andere Enzyme vertragen Hitze. Man nennt diese Enzyme hitzeresistent oder „reversibel denaturierbar“.
Diese Beobachtung der Hitzeempfindlichkeit dient hier als ausreichender Nachweis für eine Enzymbeteiligung bei Reaktionen im Bereich von Lebewesen dienen, die bei sehr viel höherer Temperatur auch ohne Enzyme ablaufen würden. Enzyme setzten nur die Aktivierungsenergie herab, so dass die Reaktionen auch bei 36 Grad im Körper ablaufen können.

Katalysatoren: In der Industrie werden solche Stoffe, die Reaktionen auslösen, ohne selbst verändert zu werden, Katalysatoren genannt. Sie bestehen oft aus Schwermetallen und sind daher meist nicht hitzeempfindlich.

Zur Wissenschaftsgeschichte: Aus Funden weiß man, dass die Sumerer schon vor 3000Jahren Bier gebaut haben. Ebenso wurde Brot und Käse mit Hilfe von Bakterien oder Hefen hergestellt, die in der Umgebung bis heute häufig sind. Heute werden Hefen zum Brotbacken unter sterilen Bedingungen gezüchtet, sie sind aus der Industrie nicht wegzudenken (vgl Biotechnik Hefen) Im Fermenter lässt man unter bestimmten Bedingungen die Enyzmreaktionen ablaufen.
Die Erforschung der Enzyme war von verschiedenen Fehlinterpretationen begleitet. Pasteur wies z.B.  nach, dass die Gärung von Schimmelpilzen verursacht wird. Die Wirkung sollte mit dem Tod der Pilze verschwinden (Theorie der Lebenskraft). Dies wurde 1987 widerlegt.
Die heute geltende Theorie geht auf Emil Fischer zurück, der 1907 den Nobelpreis für seine Forschungen erhalten hat. Diese Theorie gilt heute als vielfach nachgewiesen. Danach wirken Enzyme auch außerhalb von Zellen, wenn bestimmte Bedingungen (Kofaktoren) vorhanden sind.
Ablauf einer Enzymreaktion:
Als Enzyme werden in den Naturwissenschaften Substanzen bezeichnet, die Reaktionen in Gang setzen, ohne selbst dabei „verbraucht“ oder verändert zu werden. In der Zelle steuern die Enzyme den gesamten Stoffwechsel. Sie werden mit Hilfe der Erbsubstanz hergestellt und fungieren in der Zelle eine Zeitlang. Dann werden sie wieder von anderen Enzymen abgebaut.
Viele Enzyme wirken auch außerhalb von Zellen, die Verdauungsenzyme beim Menschen oder den Enzymen bei Spinnen, die ihre Beute außerhalb des eigenen Körpers „verdauen“, d.h. die Bestandteile mit Enzymen in kleinste Bestandteile zerlegen.                                                                                                                   
Ablauf einer Enzymreaktion:



Die Ausgangssubstanz (Substrat genannt) oder die Ausgangssubstanzen
reagieren mit dem sogenannten „aktiven Zentrum“ des Enzyms.
Im Beispiel zerfällt die Ausgangssubstanz in zwei Produkte.  
Das Enzym erreicht seine alte Struktur wieder und kann erneut reagieren. Als Gedankenstütze ist das Enzym grün gezeichnet.
Eiweiße haben meist die Kennzeichnung Grün.

Wirkungsweise: Enzyme und Katalysatoren setzen die Aktivierungsenergie herab. Dadurch werden Reaktionen möglich, die schon unter 360 Grad ablaufen. Beim Menschen werden entscheidende Enzyme ab 400 Celsius gehemmt (Fieber) . Dies kann rasch zum Tode führen. Es gibt aber auch Enzyme, die über 80 Grad wirksam sind (Bakterien in heißen Quellen)

 Lit: Enzyme: https://de.wikipedia.org/wiki/Enzym;
Lehrbücher Stoffwechselphysiologie neueste Auflagen
https://biooekonomie.de/enzyme-die-supertalente-der-bioindustrie


Versuch 1                                                                                                                             
Katalysator oder Enzym?
Asche als Katalysator?
 Vgl. auch Krüger, W.: Stoffwechselphysiologische Versuche mit Pflanzen, Quelle & Meyer, vergriffen  
Hassinger/Wiebusch: Experimentelle Enzymologie, Diesterweg, vergriffen
Material: Zwei Stücke Zucker, Kerzenflamme, wenig Asche
Versuch a:  Man versucht Zucker mit Hilfe einer Flamme anzuzünden. Man sollte erwarten, dass Zucker als organischer Stoff mit einer Flamme verbrennt.   

Beobachtung: ____________________________________

Versuch b: Ein neues Zuckerstück wird mit Asche eingerieben. Man versucht, den Zucker anzuzünden.

Beobachtung: _____________________________________


Interpretation:  ____________________________________


 Versuch 2                                                                                                                           
Nachweis von Enzymen

a)    Hitzeempfindlichkeit der Reaktion und oder
b)     die Entstehung eines neuen Produkts
Info: die Hitzeempfindlichkeit von Enzymen aus biologischen Sysstemen gilt als wesentliches Unterscheidungsmerkmal gegenüber Katalysatoren aus der Chemie und Industrie. Alle Enzyme bestehen aus Eiweiß, das bei Hitze denaturiert (unwirksam wird).

Objekt: frische Kartoffeln
Geräte: Reibe, Becherglas, Kaffeefilter, 4 große Reagenzgläser
Chemikalien: 10%ige H2O2 Lösung (Vorsicht!)  Nur durch die Lehrperson verdünnen!                                                
Vorbereitung:
1. Mit einer Reibe wird ein Teil der Kartoffel gerieben und der Saft in einem Becherglas aufgefangen.
2. Man lässt die festen Teile absitzen und verwendet nur den Überstand für die Versuche.
 
 Frage: Welche Reaktion wird durch das Enzym erleichtert? Weise mit einem glimmenden Buchenspan nach, welches Gas entsteht! Oberhalb der Flüssigkeit im Reagenzglas entsteht ein farbloses Gas. Man testet mit einem glimmenden Buchenholzspan. Stickstoff würde den Glimmvorgang löschen. Sauerstoff würde das Glimmen zu einer Flamme entzünden.
 
Man darf den Span nicht in das Gas über der Flüssigkeit halten,
solange er noch brennt.
Explosionsgefahr!

Nachweis Sauerstoff
Versuch:
Folgende Versuchsreihe mit 3 Reagenzgläsern:
Tabelle als Beispiel für einen Versuchsaufbau mit eingefügtem Protokoll
 
 
Interpretation:
 Info: Das Enzyme im Kartoffelbrei hat den Namen Katalase erhalten.
Das Enzym katalysiert die folgende Reaktion:
Versuch 3                                                                                                                            
Hemmung von Enzymen     
z. B. Wirkung von Gerbstoffen auf die Enzymaktivität von Katalase
Material:
Als Hemmstoffe: Eichenblätter, Salze, Spülmittel, Essig
Messer, Reagenzgläser, 200 ml Becherglas, Brenner oder Heizplatte, Katalase, Wasserstoffperoxid,
Vorbereitung:
1.    Zerschlagung einige Eichenblätter im Mixer mit Wasser.
2.    Den Sud 10min kochen, die trübe Lösung aufbewahren.
 
Versuch:
  1. Herstellung eines Enzymsafts aus frischen Kartoffeln: Kartoffelstücke reiben,
  2. den Saft mit etwas Wasser aufnehmen, mit Kaffeefilter filtrieren,
  3. Saft im Eisbad aufbewahren.
  4. Den Versuchsaufbau nach der Zeichnung zusammenstellen.
  5. Verdünnung der 20%igen H2O2 Lösung auf 10 %.

 Versuchsansätze nach folgender Tabelle durchführen
 Versuchsansatz und Protokoll
Interpretation (auf einem gesonderten Blatt):

Fragen: Warum sind die drei Tests notwendig? Warum gleiche Mengen?
Aufgaben:
1.    Informieren Sie sich über Gerbstoffe!
2.    Enzyme würden auch in der Zelle immer weiter Arbeiten. Wie schafft es die Zelle, Enzymaktivitäten für kurze Zeit hervorzurufen und wie schafft es die Zelle, die weitere Enzymaktivität zu unterbinden?
 
 

 Versuch 4                                                                                                                         
Charakterisierung von Enzymen
 Michaelis-Menten-Theorie am Beispiel der Katalase
 
nfo: Das Problem: Wie kann man Enzyme so weit charakterisieren, dass sie eindeutig zu identifizieren sind? In der Michaelis / Menten Theorie geht man davon aus, dass das Enzym mit dem Substrat einen Komplex bildet, der in einer folgenden Reaktion zu den Produkten zerfällt. Die Theorie nimmt an, dass die Reaktionsgeschwindigkeit dann am höchsten ist, wenn 50% der Enzyme diesen Komplex gebildet haben. Wenn man diesen Wert hat, (ohne die Menge des Enzyms „gewogen“ zu haben!), hat man eine weitere eindeutige Kennzeichnung für das zu untersuchende Enzym.  

Für die Bestimmung braucht man eine genauere Versuchsanordnung.
Michaelis-Menten Experiment
 
Material: vergl. Apparatur, Stativ, verschiedene Plastikspritzen, große Reagenzgläser, gebogene Glasröhrchen (Tipp: Die notwendigen Glasrohre kann man mit biegsamen Röhren (Zahnarzt) sinnvoll ersetzen). Gummischläuche, Thermometer, Manometer (selbst hergestellt aus Gummischlauch oder gebogenem Glasrohr.
 
 
Vorbereitung.
 
1: frische Kartoffel waschen, reiben und den Saft durch 8 Lagen Windeln filtrieren.
2: Saft bei 40 Grad aufbewahren.
3: 30ml der handelsüblichen H2O2 Lösung mit Wasser auf 300ml auffüllen.
4: Zusammenbau der dargestellten Apparatur. (Das Manometer dient dazu, immer wieder durch Absaugen der gebildeten O2 Menge den Druckausgleich herzustellen.)
 
 
 
 
 
Vorversuch:
 
Man mischt 5m Wasser, 3ml H2O2 Lösung und erst dann 2 ml Enzymlösung zusammen und schließt das Reagenzglas an die Apparatur an. Die Reaktion sollte so rasch ablaufen, dass in 20 Minuten die Reaktion zum Stillstand kommt. Das heißt, dass dann alles H202 verbraucht ist.
 
 
Hauptversuch:
Arbeitsschritt 2: Man stellt die O2 Entwicklung in einer Kurve dar und rechnet um in ml O2 Entwicklung/pro 2 min (Venzym).

Arbeitsschritt 3: Man stellt die Reaktionsgeschwindigkeiten (ml O2 / Zeit) grafisch dar. Dann ermittelt man grafisch bei Vmax/2 die Konzentration an H2O2, die bei 50% der Vmax Minute umgesetzt wird Abb.3.

 Im Versuch ergab sich als Km = 0,0088 Mole H2O2
 
Diese Menge ist als „Enzymkonstante nach Michaelis-Menten“ (Km). definiert.
Diese Konstante ist charakteristisch für das betreffende Enym. Man kann es daher eindeutig bestimmen.


                                                                                    
Enzyme: Reaktionsspezifität - Substratspezifität
                                                                                   
Reaktionsspezifität und Substratspezifität
Enzyme reagieren oft in einer Weise, dass sie nur eine Reaktion vermitteln. Man nennt dies Reaktionsspezifität.
Die Substratspezifität bezeichnet die Beobachtung, dass ein bestimmtes Enzym nur mit einem bestimmten Ausgangsstoff reagiert.

Versuch 5                                                                                                                           
Reaktionsspezifität bei der Katalase
                         Substrat: H2O2   Reaktionsprodukt: Sauerstoff
Material: Stativ, verschiedene Pipetten, große starkwandige Reagenzgläser, Buchenholzstäbchen,
frische Kartoffeln, Meerettichpaste (Gemüsegeschäft), Pyrogallol

Vorbereitung.
1.    frische Kartoffel waschen, reiben, durch einen Kaffeefilter filtrieren und den Saft bei 4 Grad im Eisbad aufbewahren.
2.    30ml der handelsüblichen H2O2 Lösung mit Wasser auf 300ml auffüllen (1:10 verdünnen).
 
 
 
Vorversuch 1: Nachweis von Sauerstoff:
 
Man schlägt die Flamme an einem angezündeten Buchenholzspan aus und taucht den glimmenden Span in den entstehenden Schaum:
 
                                               
 
Aufleuchten zeigt Sauerstoff an.

 Brennt der Buchenspan noch, besteht Explosionsgefahr!
 
Hauptversuch:
 Man nutzt starkwandige Reagenzgläser und geht nach folgendem Schema vor:  
 
Interpretation:

Versuch 6                                                                                                                             
Reaktionsspezifität bei der Peroxydase               

Substrat: H2O2   Reaktionsprodukt: Purpurogallin
Die Reaktion:
An der Verfärbung der Reaktionslösung kann man die Reaktion verfolgen.

Material: Reibe, Reagenzgläser, Pyrogallol, Wasser

Objekt: Meerrettichpaste (im Glas, biologisch zubereitet)

Versuchsdurchführung:
1: Man stellt sich einen Saft von Meerrettich her: etwas Meerettich aus dem Glas nehmen, aufschäumen und evtl. filtrieren.
2: Das Filtrat sofort im Eisbad kühlen und für die Reaktion aufbewahren.
3: Lösung von Pyrogallol in Wasser: 1g Pyrogallol in Wasser

Versuchsansatz in Reaktionsgläsern:
 
Versuch 7                                                                                                                            
Urease Nachweis mit Hilfe der Leitfähigkeit
Ute Kaiser, v. Schneider
 
Reaktion
Da bei der Reaktion NH4+ (in Wasser gelöstes Ammoniak) entsteht, verändert sich die Leitfähigkeit in der Reaktionslösung erheblich.
Man kann also den Ablauf der Reaktion durch Messung der Leitfähigkeit sehr elegant und sehr genau ermitteln.
Material:
getrocknete Urease (Cemikalienhandel), Reagenzgläser, Bechergläser, Rührfischchen, Heizplatte mit Rührvorrichtung, Leitfähigkeitsmesser, Wasser, Bunsenbrenner

Versuch: Messung der Urease Reaktion mit dem Leitfähigkeitsmesser
Der Versuch sollte so angelegt sein, dass innerhalb von 10 min gute Messergebnisse anfallen. Im Vorversuch testen!
1: Einrichten des Versuchsaufbaus
2: 300ml einer 0,5%igen Harnstofflösung
3: 10ml einer 1% Ureaselösung

Urease löst sich schlecht in Wasser! Durch Zugabe von wenig Kochsalz und mehrfaches Aufziehen und Ausblasen mit einer Pipette ist eine Suspension des Enzyms herzustellen.
 
Mögliche Untersuchungen in einem Projekt:
 
     
        • Verfolgung des zeitlichen      Verlaufs und Erstellen einer Grafik
        • Abhängigkeit der Reaktion      vom Enzymgehalt
        • Abhängigkeit der Reaktion      vom Substratgehalt
        • Untersuchung des      Einflusses von Eisensalzen  
        • Untersuchung der      Temperaturempfindlichkeit
            
Versuch 8                                                                                                                           
Substratspezifität beim Enzym Urease?

Info: Urease nennt man ein Enzym, das in allen Geweben vorkommt und sehr spezifisch Harnstoff spaltet. Es wurde zuerst im Urin nachgewiesen, daher der Name. Das Enzym hat aber mit dem Urin nichts zu tun.

Arbeitsunterlage 1

Material: Sojabohnen, große Reagenzgläser, Harnstoff, Wasser, Bunsenbrenner

Vorbereitung: Gewinnung von Urease
  1. Man mixt trocken 3 g Sojabohnen zu einem Pulver.
  2. Lösung des Pulvers in 20ml Wasser.
  3. Das Pulver setzt sich ab und man kann den Überstand als Enzymsuspension nutzen. Aufbewahrung in Eiswasser.
  4. Man stellt sich eine 1%ige Harnstofflösung her

Versuch:
 1: Man bereitet drei saubere Reagenzgläser vor.
 2: weiteres Vorgehen nach  folgendem Schema:
Info: Die Harnstofflösung ist leicht sauer. Das Bromthymolblau ist ein Indikator, der pH abhängig seine Farbe ändert. Im sauren Bereich ist er gelb, Im Alkalischen Bereich wird er erst grünlich, dann blau.
Der Indikator zeigt also an, ob Harnstoff eher durch bloße Energiezufuhr oder durch das Enzym gespalten wird. Dabei ist Voraussetzung, dass Bromthymolblau nicht temperaturempfindlich ist.
Die Reaktion:
 Aufgabe: Informieren Sie sich über die Entstehung und die Bedeutung von Harnstoff als Zellgift im normalen Stoffwechsel (Internet oder Lehrbücher).
 
Arbeitsunterlage 2
Ute Kaiser
 
These: Enzyme reagieren meist nur mit bestimmten Ausgangsstoffen (Substrate). Es liegt Substratspezifität vor. Das bedeutet für jeden Stoffwechselvorgang ein besonderes Enzym.
 
Überprüfung: Man wählt für den Nachweis zwei Substrate, die möglichst ähnlich sind,
wie z.B. Harnstoff und Thioharnstoff.
Material: Sojabohnen, Reagenzgläser, Harnstoff, Thioharnstoff, Wasser, Bunsenbrenner

Vorbereitung: Gewinnung von Urease
  1. Man mixt trocken 3 g Sojabohnen zu einem Pulver.
  2. Lösung des Pulvers in 20ml Wasser.
  3. Das Pulver setzt sich ab und man kann den Überstand als Enzymsuspension nutzen. Aufbewahrung in      Eiswasser.
  4. Man stellt sich eine 1%ige Harnstofflösung und eine 1% Thioharnstofflösung her.
     
 Versuch: Test auf Substratspezifität  
  1. Man bereitet 3 saubere Reagenzgläser vor.
 weiteres Vorgehen nach folgendem Schema:


                                                                                   
Verdauungsenzyme
                                                                                  
Verdauungsenzyme                  
Es gibt abbauende Enzyme innerhalb von Zellen im Zellplasma, die ständig nicht mehr benötigte Stoffe in den Zellen selbst abbauen.
Einige Verdauungsenzyme arbeiten außerhalb von Zellen, sei es im Mundspeichel, im Magen oder im Darm. Sie zerlegen Stoffe im Speisebrei, damit der Darm die chemisch zerkleinerten Stoffe aufnehmen und in die Blutbahn abgeben kann.

Viele Tiere und auch die sogenannten Fleischfressenden Pflanzen haben derart starke Verdauungsenzyme, dass sie auf eine Verdauung der Nahrung im Darm innerhalb des eigenen Körpers verzichten können, z.B. die Spinnen und viele Insekten.
Versuch 9                                                                                                                             
Stärkespaltung im Mund: Amylase im Mundspeichel
Beispiel für ein lebenswichtiges Enzym, das außerhalb einer Zelle wirkt. die Amylase hat diese Bezeichnung erhalten, da sie Amylum (Stärke) spaltet.

Arbeitsunterlage 1: Stärke wird auch ohne Enzym gespalten
Lösungen:
  1. 1g lösliche Stärke in 1000ml Wasser      aufschlämmen, davon 20ml aufkochen und abkühlen. Es muss sich eine klare      Lösung ergeben.
  1. 10 ml verdünnte Schwefelsäure (durch      die Lehrperson) Vorsicht: tzend!                                                                                                                                  
  1. 10 ml Mundspeichel, ohne Blasen im      Reagenzglas sammeln, mit etwas Kochsalz versetzt.
  1. Jod-Jodkalium Lösung (Lugolsche Lösung,      fertig verdünnt)
  1. Fehling Lösungen (fertig zu kaufen)
Alle Nachweisreagentien vorher mit der Stärkelösung und einer Zuckerlösung bzw Glucoselösung ausprobieren!
Geräte: Bechergläser, starkwandige Reagenzgläser, Heizplatte, Wasserbad

Was beweist der Versuch?
Arbeitsunterlage 2: Spaltung von Stärke mit Mundspeichel bei Zimmertemperatur
 
Welche Reaktion katalysiert der Mundspeichel?
Wie kann man nachweisen, dass Amylase im Mundspeichel ein Enzym ist?
Was bewirkt Amylase im Vergleich mit der Schwefelsäurespaltung von Stärke?
Nachweis mit Hilfe des folgenden Versuchablaufs:
Versuch 9                                                                                                                             
Stärkespaltung im Darm                                     

Lösungen:
  • 5%ige Stärkelösung („Mondamin“) langsam in Wasser einrühren, aufkochen und abkühlen;
  • Pankreatin: 2 Tabletten mörsern, in 20 ml Wasser aufnehmen
  • Jod-Jodkalium- Lösung (Lugolsche Lösung) (hell gelb - Blaufärbung zeigt Stärke an)
  • Fehlingsche Lösungen (Test: 1ml zu untersuchende Lösung, 1ml Fehling 1 und 1ml Fehling 2 mischen,
  • Rotfärbung zeigt in diesem Fall Maltose an)
       
Frage::
Frage: Warum muss im Darm erneut Stärke abgebaut   werden?
Der Stärkenachweis:
                       
Info: Das sehr große Stärkemolekül ist bei Zimmertemperatur teilweise aufgewunden. In die Innenräume kann sich Jod einlagern. Elektronenschwingungen zwischen Jod und OH- Gruppen der Zuckermoleküle bewirken die tief blaue Farbe. Durch Amylase (oder auch durch einfaches Erhitzen) wird diese Struktur zerstört: die blaue Farbe verschwindet.—
Die blaue Farbe geht auch bei Erhitzen von Stärke-Lösung zurück, in der Kälte bildet sie sich wieder!! Dies beweist, dass temperurempfindliche Wasserstoffbrückenbindungen vorliegen.
Der Test mit Jod-Lösung gelingt also nicht, solange die Testlösung heiß ist.
Diese Reaktion ist ein Nachweis für eine reversible Komformationsänderungen von Riesenmolekülen.
Stärkenachweis
Versuch 10                                                                                                                            
Fettspaltung im Darm durch Lipase     
Material:
Olivenöl, Wasser, Reagenzgläser, Phenolphthaleinlösung (fertig),
Natriumhydrocarbonat, Lipase (Verdauungshilfetabletten, die Lipase enthalten - aus der Apotheke).

Versuch:
  1. Man gibt 2ml Speiseöl und 5ml Wasser in      ein Reagenzglas,
  2. Dann fügt man 3 Tropfen Phenolphthalein      zu,
  3. Zugabe von Natriumcarbonatlösung, bis      zu einer leichten Rotfärbung;
  4. Zugabe einer Spatelspitze Lipase      (zerdrückte Tablette zur Fettverdauung).
  5. Man schüttelt gut um und nach wenigen      Minuten entfärbt sich die Mischung.

Kontrollversuch: Man führt denselben Versuch mit 2ml Oktanol durch und erhitzt auf etwa 60 Grad und beobachtet, ob sich eine Entfärbung zeigt.
Protokoll:
___________________________________________________________________


Info: Durch die Fettspaltung entstehen Glycerin und Fettsäuren. Da Phenolphthalein in saurer Lösung die Farbe verliert, wird durch den Farbumschlag die Entstehung von Säuren (Fettsäuren) angezeigt. (Der Nachweis von Glycerin ist wesentlich schwieriger. Ein durchsichtiger Belag am Glasrand deutet auf die Entstehung von Glycerin hin.
 
Aufgabe: Wo spielen Lipasen im Stoffwechsel eine Rolle??
Die Reaktion:
 
Versuch 11                                                                                                                           
Eiweißspaltung im Darm mit Pepsin   

Material und Geräte: 1 Spiegelei ohne Fett oder Salz:  feste Eiweissmasse, mit Kongorot gefärbtes Gelatine-Stück, Reagenzgläser, Wasserbad auf 38 Grad erwärmbar, Kühlschrank, Watte

Lösungen:
  1. Pepsin-Lösung: Löffelspitze Pepsin      (Merk) in 10ml Wasser lösen. Oder gut zerstoßene Pepsin- Tablette in      Wasser lösen. Mit einer Plastikpipette vorsichtig einfüllen! Nicht      berühren!
  1. Lösungen von Salzsäure und      Salpetersäure
  1. 2%ige Ninhydrinlösung in Wasser:   
  1. Ninhydrin-Lösung ist farblos, bei Anwesenheit von Aminosäuren tritt Blau-Färbung ein.

  2. Test: der Hautschweiß enthält immer auch einige wenige Aminosäuren, deswegen färbt Ninhydrinlösung die Handspitzen intensiv blau!      
                                             
Farbänderung von Lösungen, wenn Aminosäuren vorhanden sind.
 
Ninhydrin
färbt freie Aminosäuren blau
Informieren Sie sich über: Denaturierung, Aminosäuren, Körpereiweiße, Struktureiweiße (wie Fingernägel, Bindegewebe, Haare).
Führe weitere Versuche mit Pepsin Lösungen durch!
Wähle: Apfelstücke, Fleischstücke, Kartoffelstücke, Kuchenstückchen aus – oder andere Nahrungsmittel, in denen man Eiweiß vermuten kann. Alle Materialien vorher aufkochen, um die Eiweiße zu denaturieren!
Weisen Sie nach, dass die Pepsin- Reaktion pH-abhängig ist!  Stellen Sie eine geeignete Tabelle zusammen, mit deren Hilfe der Nachweis geführt werden kann!

Versuchsdurchführung:



                                                                                    


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